Sonntag, April 28, 2013

In der Karibik


TAGEBUCH EINER NICHT SO GANZ GEWÖHNLICHEN REISE

4. April 2013
Fliegen ist eine angenehme Art zu reisen, wenn man erst einmal im Flugzeug sitzt und eigentlich nur für 3 Stunden,dann möchte ich anfangen,wie ein Kind zu quängeln – wann sind wir endlich da? – 
Atlanta Airport ist der Flughafen der langen Wege und der schnellen schwarzen girls,die Freddies Rollstuhl geschoben haben. Mein lieber Jolli, diese junge Dame war fast doppelt so dick wie ich aber 3 x so schnell . Herr H. sitzt natürlich wie ein VIP in seinem Rollstuhl und ich hechte hinterher, 2 Jacken, 2 carry-ons und die Wasserflasche, auf die ich mich dann letzlich im Schiffsrestaurant gesetzt habe...super! – Ankunft in Florida /Ft. Lauderdale im strömenden Regen am Donnerstag Nachmittag mit wieder einem so dämlichen Taxifahrer, der dieses Riesenhotel an der Strandpromenade nicht kannte und uns pausenlos nach der Adresse fragte. Kühlen der dicklichen Füsse im Meer war nun leider nicht möglich, Himmel und Meer schwarz. – Das Einchecken auf unserem Kahn am nächsten morgen war ne show und die Sicherheitschecks strammer als bei der Immigration,die ich erstaunlich freundlich fand. Aber vielleicht lag es ja an unserem push-girl,das war ein echter Sonnensachein. In der Kabine fanden wir dann den elektrischen Rollstuhl vor aber keinen dinner suit für F. Den brachte unser Steward dann später und leider hatte F. nicht die breiten Schultern um ihn auszufüllen. Heute umgetauscht und nun muss er damit leben,dass er über der Pocke etwas eng ist. Werde gleich den Knopf etwas versetzen. Gestern abend war leger, heut ist „Gala“ aber wir werden im Tuscon Grill essen, auch aufgebrezelt. Das Personal ist durch die Bank freundlich und die Passagiere sind eine sehr gemischte Gruppe. Leute zu beobachten macht Spass. Wir sitzen auf unserem Balkon, Sonne Fehlanzeige und ich muss immer lachen, wenn ich an meinen Freund Charly denke, der seine Kreuzfahrt hinter sich hatte und als Tip sagte – do not stick to your cabin all the time, there is much to see on the ship, mix! – hmmm...Charly!
Resume vom Samstag, 6. April – 1. Seetag-
Das Schiff erkundet, midestens 3 x verlaufen, schon bekannt beim falschen Steward wie ein bunter Hund, 2 Fruchtpunsch getrunken, fast blau, dachte da wär kein Alk drin ! ...und beim Anziehen zum Dinner in eine absolute Sonnenallergie ausgebrochen, obwohl ich gar nicht in der Sonne gelegen habe. Entzückend! Gut, dass Bar und Restaurant,wir waren im Tuscon Grille, so dämmrig sind. Aber durch den langen ekligen Winter bin ich wohl empfindlich wie Dracula’s Schwester. Die südafrikanische Kellnerin war ein Schatz...und so niedlich! – Herr H. gibt sich reichlich Mühe, mit seinem Rollstuhl das Schiff zu zerstören, erst hat er unser Bett von der Wand gerissen, weil er meinte,das Teil unbedingt in den hinteren Teil der Kabine würgen zu müssen – die Ladeschnur ist nicht lang genug – war sie doch! Dann kam seine bisherige Glanzleistung. Der Tisch im Restaurant wurde gerammt, alles flog um und runter, die Flasche mit Olivenöl und Balsamico Essig klatschte gegen das Riesenfenster und wir mussten erst einmal umziehen,bis unser Platz wieder gesäubert war. Kommentar – das hab ich doch nicht mit Absicht gemacht – Na,das wär ja wohl noch schöner. Als wir auf dem Weg zu unserer Kabine aus dem Aufzug kamen, hat er eine Säule gerammt weil er sich unbedingt umdrehen musste. Vorn spielt die Musik! Da hab ich aber einen heftigen Lachanfall bekommen, im Restaurant war ich ziemlich sauer. Ich fand es peinlich, der Verursacher nicht. --
So, heute ,Sonntag, kommt Faktor 50 auf die Haut, Sonne oder nicht. 
Gerade landen wir In Basseterre/ St. Kitts, es ist Dienstag ( der Tag an dem Arthur, mein FB Freund, uns gesucht hätte)....9. April und gleich bekommen wir unser Frühstück von unserem netten Kabinensteward auf den Balkon gebracht und dann geht’s ab zum Sugartrain! Über gestern und vorgestern berichte ich später, jetzt schauen wir erst einmal andocken! –
So, wieder an Bord minus Führerschein F., den hat er verloren. Basseterre – Railwaytour war interessant. Wir passierten viele winkende Einheimische, obwohl ich den Eindruck hatte,dass die Winkerei irgendwie organisiert war, heute winken alle Häuser mit den ungeraden Zahlen, morgen die geraden. Das Städtchen hat mir besser gefallen als Charlotte Amalie, wo wir irgendwie unfreiwillig eine Inseltour gemacht haben.Eigentlich wollten wir nur in den Ort, da Arthur nicht wie 
verabredet aufkreuzte. Er hatte den Tag verwechselt und 2 Stunden vor dem Abdocken hatten wir uns endlich telefonisch zusammengerauft. Mein kleines handy funktioniert erstaunlicherweise besser als Freddies iPhone, auf die Rechnung bin ich gespannt. Arthur ist dann mit uns zumParadise Point,da fährt die Seilbahn hoch, mit dem Auto gefahren und die Zeit verging wie im Flug mit Kennenlernen. Sympathie auf beiden Seiten von Anfang an und ich hatte das Gefühl, wir kennen uns schon lange. Schade, zu kurz, aber vielleicht können wir ihn mal in Meerbusch betreuen, wenn er seine Parisreise macht . Die Aussicht vom Paradise Point hat sich gelohnt!
Heute hatten wir übrigens unseren 1. Tropenregen, wie eine warme Dusche! Das macht uns aber nicht zu Warmduschern. – 
Mittwoch, 10. Aril
..das war dann Barbados, sehr spannend, da wir unsere eigene Tour organisiert haben und ich wie ein Hamster im Rad rumgeflitzt bin, um irgendwo einen Rollstuhl aufzutreiben, um Herrn H. vom Shuttle zum Taxi zu transportieren. Der Eli war für so etwas zu unhandlich, da nicht faltbar. Aber die Tour hat sich gelohnt, schon deshalb, um einen kleinen Eindruck von so einem Inselleben zu bekommen. St. John’s Church, wohls die älteste katholische Kirche der Inseln, war beeindruckend, vor allem die gruseligen Gruften auf dem Friedhof. Da grüsste Dracula! - 
Donnerstag, der 11.April führte uns nach Dominica, die tropischste der Inseln. Es war ganz schön feuchtwarm und wir beschlossen,auf eigene Faust loszuziehen. Unser guide Danny schlug vor, die Jacko Fälle zu besuchen, die dann auch für Herrn H. zu Fuss zu erreichen waren. Wir hatten zwar dieses mal den Eli mit,der sich aber für das Gelände als nutzlos erwies. Das ist echt Regenwald und wir haben unsere 1. Bananenplantage gesehen und mit Erstaunen festgestellt, dass Ananas auf dem Boden wächst. Hab echt gedacht die kommen von Bäumen !
Abends haben wir dann Dinner geschwänzt und lieber den fantastischen Sonnenuntergang genossen und später einen Snack an frischer Luft vom Buffet geholt. 
Nun, heute Freitag,12. April hatten wir auf St. Martin einen Badetag an der PalmBeach mit einem lausigen B-B-Q im französischen Teil der Insel. Die andere 
Hälfte ist holländisch. Ich hätte nie gedacht, dass die Brandung uns so die Füsse wegzieht und ich bin ganz schöne aufs Knie getitscht. Man lernt ja laufend dazu und deshalb haben wir dieses Mal einen bordeigenen Rollstuhl mitgenommen und ich habe geschoben. Natürlich habe ich alles falsch gemacht und hatte einen sehr unzufriedenen Fahrgast. Unser Busguide war ein Texaner , er war witzig und hilfsbereit, leider sprachlich etwas schnell. Sein Lieblingswort war cool bzw. uncool. St. Maarten macht einen sauberen Eindruck,die Insel hat sehr unter den hurricans gelitten.
So, nun noch 2 Seetage und dann noch mal Ft. Lauderdale, da haben wir dann eine Tour auf der Jungle Queen gemacht, durch die Kanäle und Herr H. hat im Fischrestaurant am Pier die blütenweise Tischdecke mit bloody mary bekleckert und im Hotel die Toilette verstopft. Ende der Untaten!

DAS SCHIFF
Sehr sauber, gut organisiert,aber für uns viel zu gross. All die Angebote haben wir kaum genutzt und die Poolaera mit dem Lärm ist etwas für jüngere Semester. Wenn man möchte, findet man allerdings immer irgendwo ein stilles Eckchen.
Nochmal eine Reise auf einem so grossen Schiff eher nicht. Kabine und Balkon waren angenehm vom Platz her und wir hatten auch Glück mit den Nachbarn. Das Essen war gut und reichlich und das Personal hilfsbereit im Rahmen. Die Billigladenstrasse ist der Horror! ...Xmas Schadowstrasse.
Heute ist der 14. April und die Koffer müssen heute abend vor die Tür. 
Abschliessend möchte ich noch feststellen,dass ich noch nie so viele dicke Leute in so kurzer Zeit gesehen habe und dass ich nicht so viel gelaufen bin,seit wir Shaylor-dog in den Himmel geschickt haben.

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